Hallo Thomas,
KoenigDickBauch hat geschrieben:
Auf Seite 3 wird der Bessel-Radius mit 6377400m angegeben.
Das Buch stammt aus dem Jahr 1862. Das war nach 1841 und vor 1889 dem internationalen Urmeter.
Welches Meter war denn das nun? Denn die Zahlen passen ja nicht.
Deutsches Meter, die Franzosen liebten damals noch ihre Toisen und die Engländer ihr Meilen.
Und wie ist man denn dann auf 6377397,155 m gekommen. Einfach weil der Umrechnungsfaktor so war.
Nach dem was Roland und ich herausgefunden haben hat Helmert die Besselschen Toisen 50 Jahre später nochmal vermessen, und anhand dieser Messungen die Längenangabe für den Ellipsoid korrigiert.
Und hatte Bessel das eigentlich alles nur auf seine 100m gerundet?
Wie kommst Du da drauf. Die Basislinie hat Bessel mit seinen selbst konstruierten Toisen vermessen. Die astronomische Basismessung hat er mit einem Großteleskop vorgenommen. Die zu den Besselschen Toisen gehörigen Glaskeile waren mit Linien beschriftet und liesen eine Genauigkeit von 1/10 Linie, also ca. 0,3mm, zu. Selbst den Temperaturkoeffizienten der Metallstangen in den Toisen hat Bessel berücksichtigt.
Ich habe inzwischen selber bei mir bemerkt, das ich die Zusammenhänge erst dann klar verstand, als ich nicht nur die Vermessung Ostpreußens gelesen hatte, sonder auch Bauernfeind's Elemente der Vermessungskunde.
Mich hat nur erschreckt, dass schon Bessel wußte, dass die Erde kein Rotationsellipsoid, sondern ein unförmiger Körper, ist. Er hat mit seiner Vermessung in Ostpreußen und seinem Großteleskop quasi schon die Geoidundulation nachweisen, allerdings aber nicht präzise messen, können.
Gruss Joern Weber