Re: Verständnisfrage Ephemeriden Almanach
Verfasst: 12.01.2009 - 17:38
Hallo Thomas,
Es ist nur die Kurzzeitstabilität interessant. Aus dem ersten drei empfangenen Satelliten kann wegen der genauen Kenntnis der Bahnelemente und der Uhrenfehler sofort im ersten Durchlauf der Fix berechnet werden. Ein absoluter Uhrenfehler stört dabei nicht, da er gegenüber allen um Ihren eigenen Fehler korrigierten Satelliten gleich ist. Spätestens beim zweiten Schleifendurchlauf passt auch die lokale Uhr des Empfängers. Der Empfänger erspart es sich also ausgehend vom fehlerbehafteten Almanach sich den realen Bahndaten und Uhrenfehlern in einer Iterrationsschleife anzunähern um dann einen Fix zu finden. Hat der herkömmliche Empfänger dann erst einmal einen Fix, dann besitzt er immer noch keinen optimalen Fix, da er dann immer noch nicht die kompletten Ephemeriden kennt. Erst wenn diese komplett bekannt sind, dann ist ein optimaler Fix bei einem Empfänger ohne AGPS möglich. AGPS verhindert also auch die Artefakte, welche im Tracklog bei Aufstarten des Empfängers entstehen.
Da die AGPS Daten den von einem leistungsfähigen Computer prognostizierten dynamischen Fehler für die Bahnelemente enthalten, altern sie zu Beginn ihres lebenszyklus auch nicht so schnell wie die Ephemeriden oder gar das Almanach. Das ist wiederum nützlich, wenn ein neuer Satellit am Horizont hochkommt. Die Ephemeriden hingegen enthalten nur den statischen momentanen Fehler der Satelliten beim Überflug der letzten Bodenkontrollstation. Das heißt die Bahndaten sind eigentlich schon gealtert, wenn sie in Form von von Ephemeriden beim Empfänger ankommen. Die Kunst des AGPS ist es, nun aus den historischen Bahndaten der Satelliten die zukünftigen Bahndaten zu berechnen. Dabei gilt, um so genauer das Schwerkraftmodell der Erde ist, um so genauer ist die Prognose.
Gruss Joern Weber
Alle mir bekannten AGPS-Empfänger verwenden einen TCXO. OCXO's werden nur bei Timing-Applikationen verwendet. Reine XTal-Lösungebn werden nur noch von älteren Chips verwendet.KoenigDickBauch hat geschrieben:Hallo Jörn,Benötigen sie dazu eine interne durchlaufende Uhr? Oder reicht ihnen schon der Empfang eines Satelliten um ihre Uhr hinreichend zu synchronisieren?Jörn Weber hat geschrieben:Der Unterschied liegt in der Startgeschwindigkeit beim Einschalten. Ich habe es mit Systemen MTK und u-blox getestet. Günter berichtet gleiches von Skytraq. Ein mit AGPS gefütterter Empfänger brauch im Durchschnitt 5 Sekunden bis zu ersten Fix. Und dieser Fix ist dann auch ein endgültig stabiler und optimaler Fix, während Empfänger ohne AGPS immer noch nach dem ersten Fix noch ca. 30 bis 60 Minuten bis zum optimalen Fix benötigen.
Es ist nur die Kurzzeitstabilität interessant. Aus dem ersten drei empfangenen Satelliten kann wegen der genauen Kenntnis der Bahnelemente und der Uhrenfehler sofort im ersten Durchlauf der Fix berechnet werden. Ein absoluter Uhrenfehler stört dabei nicht, da er gegenüber allen um Ihren eigenen Fehler korrigierten Satelliten gleich ist. Spätestens beim zweiten Schleifendurchlauf passt auch die lokale Uhr des Empfängers. Der Empfänger erspart es sich also ausgehend vom fehlerbehafteten Almanach sich den realen Bahndaten und Uhrenfehlern in einer Iterrationsschleife anzunähern um dann einen Fix zu finden. Hat der herkömmliche Empfänger dann erst einmal einen Fix, dann besitzt er immer noch keinen optimalen Fix, da er dann immer noch nicht die kompletten Ephemeriden kennt. Erst wenn diese komplett bekannt sind, dann ist ein optimaler Fix bei einem Empfänger ohne AGPS möglich. AGPS verhindert also auch die Artefakte, welche im Tracklog bei Aufstarten des Empfängers entstehen.
Da die AGPS Daten den von einem leistungsfähigen Computer prognostizierten dynamischen Fehler für die Bahnelemente enthalten, altern sie zu Beginn ihres lebenszyklus auch nicht so schnell wie die Ephemeriden oder gar das Almanach. Das ist wiederum nützlich, wenn ein neuer Satellit am Horizont hochkommt. Die Ephemeriden hingegen enthalten nur den statischen momentanen Fehler der Satelliten beim Überflug der letzten Bodenkontrollstation. Das heißt die Bahndaten sind eigentlich schon gealtert, wenn sie in Form von von Ephemeriden beim Empfänger ankommen. Die Kunst des AGPS ist es, nun aus den historischen Bahndaten der Satelliten die zukünftigen Bahndaten zu berechnen. Dabei gilt, um so genauer das Schwerkraftmodell der Erde ist, um so genauer ist die Prognose.
Gruss Joern Weber