Hallo Rene, danke für den Beitrag.
Rene hat geschrieben:
ich schreibe zufällig gerade meine Masterarbeit über Orbitbestimmung von geostationären Satelliten.
Erst mal zu dieser Annahme: "Der Satellit hat ein v von Null."
Das ist nicht korrekt. Der Satellit hat im ECEF Koordinatensystem annähernd die Geschwindigkeit Null, da er sich nahezu stationär über einem Punkt auf der Erde befindet.
Wenn er, angenommen, fest an seiner Position angenagelt ist dann hat er ein v von Null, und zwar gegen das verwendete Koordinatensystem, hier WGS 84.
Denn dieses rotiert mit der Erde mit, somit ist er zu diesem ruhend.
Rene hat geschrieben:
Dennoch rotiert er um die Erde, mit ungefäher der gleichen Geschwindigkeit, mit der sich die Erde dreht.
Auch um die Sonne und ...
Das ist hier aber nicht wichtig.
Es geht darum ob die Rotation bei der Posbestimmung durch Laser berücksichtigt wird oder nicht.
Rene hat geschrieben:
Die ungenaue Position des Satelliten kann aber durch die Streuung des Laserstrahl auf der Entfernung 2x 40000km aufgefangen werden. Ich glaube nicht, dass der Laserstrahl so gut gebündelt werden und ausgerichtet werden kann, dass das eine Rolle spielen würde.
Es wird die Laufzeit ausgewertet.
Bei einem Geostationärem SAT der genau drüber steht wirkt sich die Erddrehung, wenn sie denn einen Einfluss auf das laufende Signal hat, nur durch die Erdkrümmung aus, diese ist aber bei den ev. auftretenden 110 metern sehr gering.
Nachdenke:
GeoSAT, zwei Laserstationen, direkt am Äquator, beide so angeordnet dass sie halt noch über den Horizont kommen und zwar entgegensetzte Richtungen.
Sie seinen genau gleichweit vom SAT weg.
Hier wirkt sich nun die Laufzeit 100% tig aus.
Kommt es nun, aufgrund der Erdroation, zu unterschiedlichen Laufzeiten oder nicht?
Rene hat geschrieben:
Bei der Orbitbestimmung wird die Erdrotation also sehr wohl berücksichtigt und diese ist keineswegs konstant. Vielmehr taumelt die Erde, denn auch die Erdrotationsachse taumelt, z.B. aufgrund der Position des Mondes.
Natürlich, darum wird auch ständig kontrolliert und nachgesteuert (Daten der Frams).
Rene hat geschrieben:
"Die Erdrotation wird in der Positionsbestimmung berücksichtigt"
Schaut man sich klassische Positionsbestimmung mittels GPS an, so werden Pseudorange Messungen für die Bestimmung der Position verwendet.
Pseudorangen gibt's nur solange die Empfängeruhr noch nicht eingephast ist.
Ab da geht's nur noch um Laufzeiterkennung zwischen Punkten (Sendepunkt, Empfangspunkt) mit Hilfe der Verzögerung des "Goldcodes".
Rene hat geschrieben:
Die Erdrotation wird jedoch nur bei der Bestimmung der Satellitenposition aus den Navigationsnachrichten verwendet. Diese ist jedoch nach dem GPS ICD als konstant anzunehmen. Ich gehe davon aus, dass Effekte wie zuvor beschrieben dabei durch die übermittelten Cosinus- und Sinuskorrekturparameter aufgefangen werde. Bei den Pseudoranges wird, wie schon zuvor genannt, eine Laufzeitkorrektur aufgrund der Erdrotaton vorgenommen.
Wäre super wenn du da zu den "Cosinus- und Sinuskorrekturparameter" was hast und wo da bei der Laufzeitermittlung vom SAT zum Empfänger eine Laufzeitkorrektur vorgenommen wird.
Mir stellt es sich bisher so dar dass beim "NAVI" die Erdrotation berücksichtigt wird, bei der Posvermessung des SAT mit Hilfe von Lasern, nicht.
Kurt