Ich gebe das hier erst mal so weiter, ohne selbst wirklich etwas dazu beitragen zu können, denn bisher arbeitete ich immer nur mit kommerziellen GIS-Desktop-Anwendungen (z.B. ArcPad, Global Mapper usw.) und fand deswegen kaum die Gelegenheit, mich auch mal mit QGIS vertraut zu machen ...
Dazu kam bis jetzt für mich noch das zusätzliche Problem, dass einer meiner größeren Auftraggeber die Notlage, in welche mich das Hochwasser vor einem Jahr sozusagen über Nacht gebracht hatte, in einer Art und Weise ausnutzen wollte, die ich heutzutage und hierzulande nicht in meinen schlimmsten Alpträumen mehr für möglich gehalten hatte. Um diesen schändlichen Versuch, mich mit plumpen Advokaten-Tricksereien um viele Monate Arbeit und Materialkosten in fünfstelliger Höhe zu prellen, kümmert sich meinerseits jetzt aber ein sehr versierter Anwalt, so dass ich mich nun endlich auch wieder mehr den Fragen rund um GNSS & GIS zuwenden kann.
Doch zurück zu QGIS: das ist ja mittlerweile wohl schon der Quasi-Standard für freies Desktop-GIS geworden, und ich kenne einige GNSS-Anwender, die es auch erfolgreich für Rover-Anwendungen einsetzen, um damit beispielsweise mit einem Tablet-PC Objekte in der Landschaft einmessen zu können.
Eine äußerst bequeme Möglichkeit, sich QGIS (nebst etlichen anderen sehr verbreiteten Programmen) zu installieren und in dieser kompletten Einrichtung mit Modulen, anderen Programmen usw. dann auch regelmäßig aktualisieren zu können, steht unter http://trac.osgeo.org/osgeo4w/ zur Verfügung.
QGIS ermöglicht ja u.a. auch sehr weitreichende Vorbereitungen und/oder Nachbereitungen der Daten (z.B. Umrechnung in Gauß-Krüger- oder UTM-Koordinaten).
Eine Anleitung zur Verwendung von QGIS mit GPS- bzw. GNSS-Geräten steht z.B. unter http://wiki.awf.forst.uni-goettingen.de ... ing_Plugin, wobei QGIS wirklich derartig populär ist (v.a. auch im akademischen Bereich), dass man mit etwas „Googeln“ hier sicher noch sehr viel mehr Anleitungen bzw. Informationen finden kann ...
Zur Kombination von RTKNAVI und QGIS konnte man sich dabei z.B. mit der freien Software „com0com“ (http://sourceforge.net/projects/com0com/files/com0com/) beliebig viele Paare von miteinander verbundenen virtuellen COM-Ports (VCP) anlegen und auf diese Weise den NMEA-Output von RTKNAVI (also die Positionsdaten der PPP- oder FIX-Lösung) so in das GPS-Plugin von QGIS auf dem Rechner einspeisen, als wäre ein entsprechend präziser GNSS-Empfänger direkt am Rechner angeschlossen.
Allerdings, der Umgang mit COM-Ports bereitet nicht immer nur Vergnügen ...
Daher ist dieser Lösungsansatz des o.g. Anwenders aus Vorpommern zur Nutzung von TCP @ localhost m.E. geradezu genial!
Lange Rede, kurzer Sinn:
- RTKNAVI Output auf TCP-Server einstellen (Ergänzung: anschließend noch Port 2947 in den Optionen eintragen)
- QGIS Input auf gpsd (localhost, default Port 2947) einstellen
- ferdsch
Schließlich arbeite ich ja auch gerade wieder an einem Neubeginn meiner nun schon ziemlich in die Jahre gekommenen FeldLog-Software, und auch wenn bei dieser gar nicht die Funktionsfülle im Vordergrund steht, sondern nur eine möglichst komfortable Bedienbarkeit "mit dem dicken Daumen" auf (kleinen) Windows-Tablets, scheint dieser Weg zur innerbetrieblichen Datenweiterleitung doch eine äußerst angenehme Alternative zu sein!
Es wäre aber auf jeden Fall schön, wenn vielleicht jemand hier im Forum schon Erfahrungen damit hat und diese auch veröffentlichen könnte ...
Viele Grüße,
Hagen